Radio | Film| Marica Bodrožić - Marica Bodrožić
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Film

Herzgemälde der Erinnerung
Eine Reise durch mein Kroatien

 

Ein Film von Marica Bodrožić und Katja Gasser

Dokumentation | 2007

RADIO-FEATURE

  • Danilo Kiš, Leben und Werk. Feature, Deutschland Radio, 1998
  • Über Joseph Brodsky, Anna Achmatowa & Marina Zwetajewa, Feature, DLF, 1999
  • Täglich ein Stück vom großen Entsetzen. Über Christine Lavant, Feature, SWR 2003
  • Nazim Hikmet. Leben und Werk, Feature, SWR, 2003
  • Transatlantische Sprachwindungen. Über Elias Canetti und die Zweisprachigkeit in der Literatur, Feature, BR 2003
  • Der Schauer weicht vor der Schönheit – zum 50. Todestag von Colette, HR, 2004
  • Die Luft der Wörter. Über das innere Leben von Sprachen und Menschen. Feature, SWR, 2009

RADIO-Reportagen

  • Lenins Nachleben. Ein erster Spaziergang durch Novosibirsk.
  • Post aus Novosibirsk I, WDR 2008
  • Akademgorodok. Ein zweiter Spaziergang in der Taiga.
  • Post aus Novosibirsk II, WDR 2008
  • Novosibirsk. Eine Stadt in Bewegung.
  • Post aus Novosibirsk III, WDR 2008
  • Transsibirische Phantasien
  • Post aus Novosibirsk IV, WDR 2008

WEITERE RADIOBEITRÄGE

  • Helen Wolff, Hintergrund für Liebe, ORF 2020
  • Annie Ernaux, Eine Frau, ORF 2020
  • David Albahari, Heute ist Mittwoch, WDR 2020
  • Dorlis Blume, Monika Boll, Raphael Gross (Hrsg.) – Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert, ORF 2020
  • Isidora Sekulić, „Briefe aus Norwegen“ – Reisetexte von Isidora Sekulić aus der Zeit von 1913-1951, ORF 2019
  • Emmanuel Carrère: Das Reich Gottes, ORF 2016
  • Charles Simic, Picknick in der Nacht, ORF 2016
  • David Foenkinos, Charlotte (Charlotte Salomon), ORF 2016
  • Anne Carson, Anthropologie des Wassers, ORF 2015
  • Daša Drndić, Sonnenschein, ORF 2015
  • Milan Kundera, Das Fest der Bedeutungslosigkeit, ORF 2015
  • Monika Rinck, Risiko und Idiotie. Streitschriften, ORF 2015
  • Gisela von Wysocki, Wir machen Musik. Buchreport 2013
  • Philippe Beck, Populäre Gesänge, ORF 2011
  • Tomas Espedal, „Gehen oder die Kunst, ein wildes poetisches Leben zu führen“, ORF 2011
  • Daniela Seel: ich kann diese stelle nicht wiederfinden. Gedichte, ORF 2011
  • Roland Barthes, Tagebuch der Trauer, ORF 2010
  • Jorge Luis Borges, Ein ewiger Traum, ORF 2010
  • Aleksandar Hemon, Liebe und Hindernisse, SWR 2010
  • Janet Malcolm: Tschechow lesen, SWR 2010
  • Ilma Rakusa, Mer Meer, SWR 2010
  • Nelly Sachs, Werke Band 1 und 2. Gedichte 1940-1950 und Gedichte 1951-1970, ORF 2010
  • Susan Sontag: Wiedergeboren. Tagebücher 1949-1963, ORF 2010
  • Ornela Vorpsi, Die Hand, die man nicht beißt, SWR 2010
  • Peter Widmer, Der Eigenname und seine Buchstaben. Psychoanalytische und andere Untersuchungen. SWR, 2010
  • Michel Butor, Zeitplan, ORF 2009
  • Hilde Domin: Die Liebe im Exil. Briefe an Erwin Walter Palm aus den Jahren 1931-1959, ORF 2009
  • Hilde Domin: Sämtliche Gedichte. Mit einem Nachwort von Ruth Klüger, ORF 2009
  • Karl Markus Gauß: Die fröhlichen Untergeher von Roana, SWR 2009
  • Philippe Jaccottet, Notizen aus der Tiefe, ORF 2009
  • Alfred Kubin: Die andere Seite, SWR 2009
  • Ana Novac, Die schönen Tage meiner Jugend, ORF 2009
  • Arno Schmidt, Über die Unsterblichkeit, ORF 2009
  • Ruth Berger, Warum der Mensch spricht. Eine Naturgeschichte der Sprache, MDR 2008
  • Benedetta Craveri: Königinnen und Mätressen. Die Macht der Frauen – von Katharina de’ Medici bis Marie Antoinette, SWR 2008
  • Dominique Laure Miermont: Annemarie Schwarzenbach. Eine beflügelte Ungeduld, ORF 2008
  • Juan Rulfo, Pedro Páramo, ORF 2008
  • Christian Buckard: Ein extremes Leben – Der ungarisch-jüdische Schriftsteller Artur Koestler, MDR 2005
  • Rolf Bossert, Ich steh auf den Treppen des Winds. Gesammelte Gedichte, MDR 2006
  • Kazimir Malevič’, Gott ist nicht gestürzt – Schriften zu Kunst, Kirche, Fabrik, MDR 2004
  • David McNeal, „Auf den Spuren eines Engels“ – Die Kindheit mit meinem Vater Marc Chagall, MDR 2004
  • Hartwig Schultz: „Unsere Lieb aber ist auserkohren“. Die Geschichte der Geschwister Clemens und Bettine Brentano, MDR 2004
  • Rada Biller, Melonenschale, Saarländischer Rundfunk 2003

Auf eindrückliche Weise zeigt diese Biographie das Dilemma einer intellektuellen Identität, die sich am meisten in der Abwehr ihrer selbst verausgabt. Koestlers Leben hat viele Intellektuelle beschäftigt, darunter auch den jugoslawischen Schriftsteller Danilo Kiš. Dieser notierte einmal, wenn wir ohne Furcht vor Hegels „Identität des Identischen und des Nicht-Identischen“ vom Intellektuellen mitteleuropäischen Typs sprechen können, so vor allem dank der Persönlichkeit Arthur Koestlers. Seine ungarisch-jüdische Herkunft sei wie ein Tierkreiszeichen, so Kiš. Dieses erkläre alle seine Bestrebungen und Doppeldeutigkeiten: „… vom Judentum bis zur Assimilationstheorie, vom Marxismus bis zur absoluten Negation des Kommunismus (…), vom Glauben an die Wissenschaft bis zum Zweifel an jedem „geschlossenen Denksystem“, von der Suche nach dem Absoluten bis zur heiteren Resignation in Bezug auf menschliche Kritikfähigkeit. Koestlers intellektuelles Abenteuer bis hin zu seiner letzten Wahl ist in europäischen Dimensionen einmalig. Es trägt die potentielle Biographie jedes mitteleuropäischen Intellektuellen in sich. Als ihre radikale Verwirklichung.

Über Christian Buckard: Ein extremes Leben –
Der ungarisch-jüdische Schriftsteller Artur Koestler

Was auf den ersten Blick wie eine sinnlose, banale Lüge aussieht, entlarvt der Autor als eine Art Grundkonstante der menschlichen Natur. Die Unerklärlichkeit der Lüge entpuppt sich als zielgerichtete Vereinnahmung des Anderen, eine Art Landnahme, die Aufmerksamkeit beschert und durch das „Als-Ob“ jene existentielle Dimension herbeiführt, die sonst in einem oberflächlichen Leben fehlt. Dabei arbeitet sich der Erzähler immer wieder an den großen Fragen ab – etwa jene nach der eigenen Daseinsschuld. Weit entfernt ist aber dabei der erhobene Zeigefinger, mit sprühendem Witz umkreist Kundera typische Alltagssituationen, die sich als symbolische offenbaren und immerzu auf die mehrschichtige Wirklichkeit unseres taub gewordenen inneren Lebens verweisen.

Über Milan Kunderas „Fest der Bedeutungslosigkeit“,
ORF 2015

Der Schöpfer des „Schwarzen Quadrats“ betont wider Erwarten vor allem die Besonderheit der Farbe WEISS bei seinem Werk. Nur durch das WEISS könnten die Lichtstrahlen ins Unendliche vordringen; das Dunkle verhindere, so der Künstler, die klare Vorstellung vom Unendlichen. Dieses faszinierende Bewusstseinsfenster öffnet er in seinen bisher nur unzulänglich ins Deutsche übersetzten und nun zum großen Gewinn neu übertragenen und erweiterten Schriften. Der metaphysische Bogen zwischen Kunstwerk und Menschenleben wird auf eine geradezu prophetische Weise gespannt und bleibt bis zum letzten Wort gewaltig: Malevič glaubte, „dass dieser Vorstoß der Kunst auch die übrige menschliche Gesellschaft zu der Erkenntnis führen wird, dass auch ihr eigentliches Wesen die weiße gegendstandlose Gleichheit ist.“

Über Kazimir Malevič´Schriften „Gott ist nicht gestürzt,
MDR 2004