Schmerz und Unglück sind kundige Reisende, die uns neue Räume zugänglich machen. Das ist ihre Arbeit. Unsere ist es, sie nicht dabei zu stören, sondern sie gewähren zu lassen, damit wir zur Lektüre kommen. In der Stille und der damit verbundenen Zurückgenommenheit wird alles ins Warten Gebrachte und Unvollendete sichtbar. Das Bewusstsein mit seiner Tiefebene urteilt nicht, es spricht einfach. Schmerzen sind strukturell gesehen eifrige Handelnde in dieser inneren Landschaft. Sie sind beharrliche Erzählerinnen der Schwelle und lassen uns teilhaben an der Sehnsucht nach einem Zustand der Schmerzfreiheit. Zudem helfen Schmerzen dabei, den Blick schichtweise zu „schälen“, sie tragen ihn wie Erde sehr konkret ab, verhelfen zu einem neuen Sehen und verweisen auf die unteren, uns noch nicht greifbaren Sonden der Mitteilung. Die Bedeutungen offenbaren sich mit der Zeit des Zuschauens, wenn wir uns an Rainer Maira Rilke halten und in unsere Fragen hineinleben, die der Schmerz uns zuspielt: Was ist echt, was ist wertvoll, was ist wirkliches, ungeschminktes Leben? Es kann nicht falsch sein, dass etwas wehtut. Falsch ist, den Schmerz ungelesen als Schmerz abzutun, ihm nicht zu erlauben, ein Buch zu sein – das habe ich in der „Pantherzeit“ des ersten Corona-Lockdowns unter Schmerzen gelernt. Doch wovon reden wir eigentlich, wenn wir vom Schmerz reden? Wie lässt er sich und lässt er sich überhaupt beschreiben, sodass andere es auch verstehen, was wir erleben? Oder müssen wir unseren Frieden damit machen, dass nur wir „unseren“ Schmerz kennen und die anderen ihn gar nicht kennen können? Jeder kennt Schmerz und doch ist er in unser aller Leben Störfeld und Enigma in einem. In diesem Workshop tasten wir gemeinsam das Schmerzgelände ab, wie ich es in meinem Buch „Pantherzeit. Vom Innenmaß der Dinge“ beschreibe und versuchen in einer Schreibwerkstatt dem Sprachlosen im Schmerz einen Ort im Alphabet zu schenken.
Dieser Kurs kann virtuell und in Präsenz von verschiedenen Gruppen gebucht und unterschiedlichen Zeitbedürfnissen angepasst werden. Schulklassen, Universitätsseminare, Vereine oder selbst zusammengestellte Gruppen von Teilnehmenden können alle Details hier erfragen und Wünsche zum Ausdruck bringen. Zur Anfrage hier entlang >
Sie haben meine „Pantherzeit“ gehört oder gelesen und haben Lieblingsstellen, die Sie mit mir besprechen möchten oder Fragen, die Sie mit mir und dem Seminar in einem geschützten Raum stellen wollen? Ich freue mich auf gemeinsam ergangene Denkwege und erfrischende Umkreisungen in diesem virtuellen Workshop – wir wollen in seelischer Integrität miteinander sprechen und sehen, auf welche Weise Sprache Medizin ist und was das mit Ehrlichkeit zu tun hat. Wir sammeln hierfür Themen aus der Pantherzeit, üben uns im philosophischen Nach-Innen-Gehen und lassen uns von spirituellen Funken leiten, mit denen wir gemeinsam durch unser Leben reisen. Was ist dabei und heute das „Innenmaß der Dinge“? Worauf kommt es an, wenn im Außen alle Orientierung verlorengeht? Wir fangen natürlich mit einer wichtigen Frage an: Leben wir all die guten Dinge, an die wir glauben? Wenn Sie bereit sind für eine ehrliche Antwort, dann können wir mit der Arbeit beginnen.
Die Teilnehmenden sind nach diesem Seminar herzlich eingeladen, bei sich vor Ort weitere (derzeit wahrscheinlich nur virtuelle) Lesezirkel zu gründen und selbst solche Sitzungen mit der „Pantherzeit“ zu leiten. Ziel ist ein lebendiger Austausch – ohne mich, aber eben mit dem Wissen um die geteilte Pantherzeit-Freude! Denn Pantherzeit ist Seelenzeit. Eine Zeit des Teilens.
Dieser Kurs kann virtuell und in Präsenz von verschiedenen Gruppen gebucht und unterschiedlichen Zeitbedürfnissen angepasst werden. Schulklassen, Universitätsseminare, Vereine oder selbst zusammengestellte Gruppen von Teilnehmenden können alle Details hier erfragen und Wünsche zum Ausdruck bringen. Zur Anfrage hier entlang >
Wer geht, sieht die Welt genauer und ist mit Eingebungen verbunden, die sich im Sitzen nicht einstellen. Die Erde spricht im Gehenden mit, manchmal schenkt sie den Füßen sogar Anweisungen. Die vertikale Zeit, unser innerer Kairos, kann sich uns leichtfüßiger mitteilen, wenn wir uns bewegen – das Neue und Genaue findet ohne Willensanstrengung in den geistigen Kanal unserer Sprache. Wie geht das Licht dabei vor, das uns Schritt für Schritt innerlich auf unseren Wegen neue Gedanken zuspielt? Jede Jahreszeit bringt auf ihre Weise ihre eigenen Lichtverhältnisse mit und damit auch das Alphabet in Gang. Wir wollen in diesem Seminar mit dem Frühling unseren Körper sprechen lassen und mit den selbsttätig arbeitenden Buchstaben zur Sprache finden. Nach Franz Dornseiff ist das Alphabet mit Mystik und Magie verbunden. Dass es sich dabei stets um sehr konkrete und lebendige Berührung durch Sprache handelt, wird Teil der hier verhandelten Themen sein.
Vorarbeit dürfen Sie selbst gehend leisten: Gehen Sie in Ihrer Stadt, Ihrem Lebensort oder Ihrer Lieblingslandschaft sieben Tage lang die gleiche Strecke und üben Sie sich dabei mindestens eine Stunde im genauen Sehen. Achten Sie dabei auf alle Mitteilungen Ihres Körpers wie winzig diese auch sein mögen. Bitte achten Sie im Gehen auf die Mitarbeit der Natur – was oder wer geht eigentlich immer mit?
Im Seminar sprechen wir beim ersten Termin über das neu errungene Sehen und leisten in dieser Sitzung schon die Vorarbeit für Ihren Text – ich leite Sie an und helfe beim Finden der richtigen Form. Beim zweiten Termin bringen Sie einen Text mit und wir beginnen unter meiner Anleitung mit der Textarbeit.
Dieser Kurs kann virtuell und in Präsenz von verschiedenen Gruppen gebucht und unterschiedlichen Zeitbedürfnissen angepasst werden. Schulklassen, Universitätsseminare, Vereine oder selbst zusammengestellte Gruppen von Teilnehmenden können alle Details hier erfragen und Wünsche zum Ausdruck bringen. Zur Anfrage hier entlang >
Traumlandschaften sind in uns abgelegte Natur. In ihnen ist eine sehr genaue Sprache eingebettet. Wir alle träumen. Die Bildwelt geht uns seelisch in vielem voraus, sie wendet und beunruhigt uns, ist aber auch weissagende Wegweiserin, die auf ein genaues Gehör pocht. Wie lernen wir diese inneren Gefilde zu lesen, ohne uns in ihren Verwehungen zu verirren? Wie erkennen wir die Wege unserer inneren und äußeren Schöpfungen? Die prophetische Kraft der Träume kann in einem einzigen Augenblick etwas verändern, das ein ganzes Leben lang in uns mitgeht, wenn wir darauf hören, was die Träume uns sagen. Hier können Sie selbst in einer autonomen Schreibwerkstatt anhand eines von mir erarbeiteten, tiefenpsychologisch vielfach bewährten Leitfadens ergründen, welche inneren Bilder zu Ihnen sprechen und wie Sie diese Sprache zulassen können. In meinem Buch „Poetische Vernunft im Zeitalter gusseiserne Begriffe“ habe ich einiges davon umkreist und an einer Stelle so zusammengefasst:
„Der Träumende, der sich aussetzt, schwingt in der vertikalen Freiheit, er sieht nach oben, hat aber die Welt zu seiner Horizontalen gemacht. Er ist kein Narr, sondern, wie ihn der russische Dichter Velimir Chlebnikov gesehen hat, ein offener Träumling, der dem Lied entstammt – und der erdens, ein Himmling ist. Wer sich in sich selbst, aus welchen Gründen auch immer, verbarrikadiert und den Himmling absterben lässt, zu dem kann sein eigener realer Körper nicht mehr sprechen. Aber die innere und die äußere Welt des Menschen spricht immerfort. Der Austragungsort dieser Botschaften ist der Traum. Dort kann sich der Mensch nicht mehr vor sich selbst verstecken.“
Sie erhalten nach Ihrer Anmeldung von mir eine PDF-Datei mit ca. 10 Seiten Anleitung für Schreibübungen und Bildbetrachtungen, die Ihnen helfen sollen, einen Ort jenseits eines dunklen Verstecks zu finden und dort in sich selbst anzukommen, wo nach Marc Aurel das Hegemonikon, der uns leitende Teil der Seele wirksam ist.
Wenn erwünscht, können danach noch 90 Minuten zusätzlich zu dieser Werkstatt für eine virtuelle Sitzung gebucht werden. Bitte treten Sie für weitere Details mit mir in Kontakt und bereiten Sie dafür Ihre Fragen vor und – wenn erwünscht – auch einen Text zum hier vorgegebenen Thema, über den wir in Austausch gehen können.
Inhalt:
Kosten: 100.- Euro
Die Buchung dieser autonomen Werkstatt ist nach der Anmeldung verbindlich.
Zur Anmeldung bitte hier entlang >
Sich selbst zu betrachten, das klingt leicht, aber wie genau erhalten wir die Fähigkeit einen inneren Spiegel in uns walten zu lassen? Der römische Kaiser Marc Aurel hat uns mit seinen nahezu zweitausend Jahre alten Aufzeichnungen eines der größten Beispiele des philosophischen In-sich-selbst-Reisens hinterlassen. In seinen Gesprächen mit sich selbst hat er durch die klassisch gewordene Besinnung auf das richtige Handeln und das gute Leben einen Denkweg in unserem kollektiven Bewusstsein hinterlassen. Wir wollen ihm in dieser Denkwerkstatt nicht nur folgen, sondern auch uns selbst im Hinblick auf seine Themen abtasten – wie gestalten wir Leben verantwortungsvoll und im Bewusstsein um die conditio humana? Warum ist es dabei wichtig, genau zu prüfen, ob wir selbst unseren Grundsätzen gewachsen sind (und ob wir sie überhaupt haben)? Diese und andere elementare Fragen menschlicher Existenz sollen uns in die zeitlose Dimension unserer Seele führen und uns aufzeigen, auf welche Weise wir das große Buch des Lebens lesen können und was Lesen mit Verstehen – und vor allem mit Sprache zu tun hat. Im Sinne Marc Aurels wollen wir dabei den „Zusammenhang aller Dinge in der Welt bedenken und ihr gegenseitiges Verhältnis“ erörtern – „(…)denn gewissermaßen sind sie alle einander verflochten, und insofern ist keines dem andern feind; eines folgt ja aus dem andern und zwar kraft ihres örtlichen Zusammenwirkens, ihrer Übereinstimmung und der Einheit alles Seienden.“ (Marc Aurel)
Die Teilnehmenden sind herzlich eingeladen, sich in diesem Seminar von Anfang an Notizen zu machen und parallel dazu ein eigenes Schreibprojekt ins Auge zu fassen, das der Struktur der „Selbstbetrachtungen“ von Marc Aurel folgt.
Termine:
150.- Euro
Begrenzte Teilnehmerzahl
Die Buchung dieser virtuellen Veranstaltung ist nach der Anmeldung verbindlich.